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29.10.2009 von tono.
vor einiger zeit habe ich mal den entwicklungs - und reifegrad der von mir verwendeten kommunikationssoftware „communica 4.5“ als „windows for workgroups 3.11“ bezeichnet. daran hat sich bis heute nichts geändert – immer noch zutreffend.
aber jetzt wird alles anders: ich habe „mytobii“ ! das kommunikationssystem „p10“, um genau zu sein. geliefert, eingerichtet und – leider nicht vollständig* – angepasst durch die firma TFB aus hannover anfang september. einen weiteren technikertag und 2 monate später läuft leider immer noch nichts wirklich rund und das technische wunderwerk, das mir die wünsche ( oder zumindest die buchstaben) von den augen ablesen kann/soll, steht deswegen stumm und dumm in der ecke rum
schade.
aber immerhin: der reifegrad und die funktionsvielfalt der software erinnern an „windows 95“; somit könnte man – bei einem funktionierendem system – von einem update sprechen . . .
hoffentlich dauert die fehlerbeseitigung und das erfüllen der werbeversprechen nicht genau so lange wie bei microsoft! das war nämlich erst jahre später mit windows 2000 der fall.
*) anpassung und einweisung durch die vertriebsfirma kann man in diesem fall am besten vergleichen mit dem erteilen der fahrerlaubnis nach nur einer fahrstunde, begleitet von ein paar frommen wünschen für das erfolgreiche navigieren im großstadtverkehr . . .
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23.10.2009 von tono.
sienna miller ist weg, der “rwe - riese” kommt nicht mehr und auch für den peugeot 207cc wird nicht mehr geworben. für 99% der bevölkerung ohne bedeutung und irrelevant.
für mich eine tragödie
weil damit der anteil des uninspirierten werbungs – junkfood auf volle 100% angewachsen ist. wenn man sich dann noch vor augen hält, dass rtl2 und kabeleins aus meinen lieblingsserien „stargate atlantis“ und „two and a half men“ unbekümmert und dummdreist endlosschleifen machen, tritt der suizidgedanke wieder verstärkt in den vordergrund.
apropos suizidgedanken: die haustiere, die ich bisher erhielt, sind samt und sonders unzureichend – ich werde beim nächsten wutanfall Einfach mal versuchen, die luft anzuhalten . . . *
*) nachzulesen in „asterix in spanien“; herzlichen glückwunsch von hier zum 50. geburtstag!
filmtipp (sci – fi) : „pitch black“, rtl2, 20:15uhr
ps: morgen sind ’s hier genau 11 monate!
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13.10.2009 von tono.
mir ist langweilig und ich hätte jetzt gerne wieder ein haustier. also, wer mir eine freude machen möchte: es sollte reinlich und leise sein, wenig platz und bewegung brauchen und einen hauch von exotik aufweisen. schlangen oder spinnen wären prima (bordsteinschwalben auch – aber nicht von dauer ;-) ) .
mein favorit wäre die australische trichternetz-spinne.
oder fährt jemand mit mir in die outbacks . . . ?
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10.10.2009 von tono.
auf jeden fall sind sie in der überzahl; es gibt mehr frauen als männer auf der erde. so auch hier: frauenmajorität quer durch alle ebenen.
manchmal sehr angenehm, aber es vergehen auch tage, an denen ich keines mannes stimme höre. manchmal kündigen sich solche tage schon morgens an, wenn frau sich im flur begrüßt, bespricht oder telefoniert. zumeist ausführlich und laut. (obwohl der unbestrittene „meister“ hier im reden, fragen und sich–besprechen ein mann ist . . . ) .
aber wieder zurück zur frage „sind frauen die besseren menschen?“
wegen ihrer beeindruckenden präsenz in sozialen berufen, ihrer kommunikationsfähigkeit ;-) und der emotionalen intelligenz könnte man „ja“ sagen – wenn es da nicht einige fragen gäbe wie z.b. die nach dem fehlendem chromosom . . . fehlt ihnen wirklich das y – chromosom oder ist „doppel – x“ (bitte nicht mit „doppel – d“ durcheinander werfen) die ultimative kombi?
die marketingexperten der firma intel traten zur erklärung einer unstimmigkeit bei einem ihrer produkte die flucht nach vorne an und kreierten den satz „it ’s not a bug – it’s a feature! „
belassen wir ’s dabei – it’s fun
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8.10.2009 von tono.
Einstein verfasste dieses Rätsel im letzten Jahrhundert. Er behauptete, 98% der Weltbevölkerung seien nicht in der Lage, es zu lösen.
Es gibt keinen Trick bei diesem Rätsel, nur pure Logik. Viel Spaß beim Ausprobieren
Es gibt fünf Häuser mit je einer anderen Farbe.
In jedem Haus wohnt eine Person einer anderen Nationalität.
Jeder Hausbewohner bevorzugt ein bestimmtes Getränk, raucht eine bestimmte Zigarettenmarke und hält ein bestimmtes Haustier.
KEINE der 5 Personen trinkt das gleiche Getränk, raucht die gleichen Zigaretten oder hält das gleiche Tier wie einer seiner Nachbarn.
Frage: Einer hat einen Fisch - Wer ?
Deine Hinweise:
Der Brite lebt im roten Haus
Der Schwede hält einen Hund
Der Däne trinkt gerne Tee
Das grüne Haus steht links vom weißen Haus
Der Besitzer des grünen Hauses trinkt Kaffee
Die Person, die Pall Mall raucht, hält einen Vogel
Der Mann, der im mittleren Haus wohnt, trinkt Milch
Der Besitzer des gelben Hauses raucht Dunhill
Der Norweger wohnt im ersten Haus
Der Marlboro-Raucher wohnt neben dem, der eine Katze hält
Der Mann, der ein Pferd hält, wohnt neben dem, der Dunhill raucht
Der Winfield-Raucher trinkt gerne Bier
Der Norweger wohnt neben dem blauen Haus
Der Deutsche raucht Rothmanns
Der Marlboro-Raucher hat einen Nachbarn, der Wasser trinkt
Ich verrate nicht, ob ich das rätsel gelöst habe oder nicht – nur so viel: es hat immens lang gedauert!
harre gespannt der kommenden rückmeldungen . . .
Nur Witwer haben Engel als Frauen.
[Al “Shoe” Bundy]
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7.10.2009 von tono.
heute hat das tollste mädchen des planeten geburtstag.
alles gute und liebe von hier.
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1.10.2009 von tono.
blätterregen und bodenfrost, dauerregen und stürme. aber wenigstens ohne doofe insekten und mit frischer luft! es ist definitiv herbst, meterologisch wie kalendarisch. ich mag den herbst, erst recht, wenn er uns zwischendurch mit so herbstuntypischen heissen sonnentagen verwöhnt wie am wahlwochenende.
am vergangenen donnerstag, dem 24. habe ich meine 10 monate hier im hospiz voll gemacht. wie ich erfuhr, soll in bethel bald ein hospiz für kinder und jugendliche eröffnet werden ( . . . ) ; gesucht wird noch ein name fürs haus.
mein vorschlag wäre: „4 jahreszeiten“. steckt ausreichend tiefer sinn drin, passt, ist zeitlos, neutral und nervt nicht.
ein kinderhospiz – wie bitter! na wenigstens erkranken kinder nicht an als – obwohl ich persönlich als anderen tödlichen krankheiten vorziehe.
schon länger leide (zum besseren verständnis möchte ich hier vorab nochmal ausdrücklich feststellen, dass „leiden“ sich nicht auf den körper bezieht, sondern auf die psyche; dem körper geht nur die fähigkeit verloren, seine muskelgruppen anzusteueuern und zu koordinieren – eine nach der anderen) ich an der amyotrophen lateralsklerose – kurz „als“, und werde irgendwan in diesem, spätestens aber im nächsten jahr daran sterben. nicht schön, aber fakt.
außerdem hätte ich es schlimmer treffen können: es gibt noch eine menge anderer, tödlicher krankheiten wie z.b. hiv, krebs mit all seinen varianten, ms, eine vielzahl von geisteskrankheiten sowie ein paar „exoten“.
von daher habe ich mit als richtig glück gehabt.
im gegensatz zu einem autounfall oder einer schnell wirkenden krankheit blieb mir ausreichend zeit, um meine angelegenheiten zu regeln und abschied zu nehmen. ich hätte jetzt gerne einen kurzen, schnellen ab– oder übergang. wo sind die hängebrücken, amokläufer, giftspinnen, -schlangen und geisterfahrer, wenn man sie mal wirklich braucht!
aber wieder zurück zum thema: als tut nicht weh, es gibt keine medikamente oder behandlungsmethoden und alle 5 sinne bleiben bis zum schluss klar und fit. wenn man nur nicht so unter der bewegungsunfähigkeit und der langeweile litte…
es sind also nicht bestimmte symptome, die mich fertig machen, sondern das stete abnehmen und wegfallen von fähigkeiten und möglichkeiten – wie sprechen und gehen z.b…
chronologie
2006 - leben
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ein privat, beruflich und gesundheitlich tolles, ereignisreiches und verheißungsvolles jahr meines lebens, das uneingeschränkt lust auf mehr gemacht hat – und dennoch: genau dann hat es mich irgendwo, irgendwie und irgendwann erwischt. als, amyotrophe lateralsklerose.
eine sehr selten auftretende krankheit, von der man wenig weiß und der die medizin hilflos gegenüber steht. bekannt ist: sie ist nicht ansteckend, unheilbar und führt zum tod. da es auch lange zeit keine signifikanten alarmsignale oder symptome gibt, bleibt sie idr. lange zeit unentdeckt. so auch bei mir.
2007 - realität
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ein „turbojahr“ ohne zeit für mußestunden oder diagnosen: umzug, familie, partnerschaft und ein forderndes business ließen keine atempause zu. und so blieben die ersten anzeichen folgerichtig erstmal unbeachtet.
an meinem geburtstag im april saßen wir mit gästen auf unserer terrasse und jemand merkte an, dass die muskeln meines linken oberarms – ohne anspannung – fröhlich vor sich hinzuckten.
im sommer konnte ich dann plötzlich mit links die schwere reisetasche nicht mehr tragen und im ägyptenurlaub hatte ich beim schnorcheltauchen derartige probleme mit dem koordinierten atmen, dass an flaschentauchen gar nicht mehr zu denken war (ich tauche seit mehr als 20 jahren).
beim wasserskilaufen (seit 30 jahren. . . ) kam ich bei einem wasserstart hinter einem boot nicht mehr aus dem wasser. meine linke hand hatte nicht mehr die kraft, die hantel festzuhalten und öffnete sich, wenn das boot anfuhr. spätestens jetzt hätten bei mir sämtliche alarmglocken schrillen müssen – aber ich schob es auf mangelhaftes krafttraining.
als nach dem urlaub noch sprachschwierigkeiten (ich begann zu nuscheln) auftraten und ich beim ballspielen mit meiner tochter umfiel, statt mich umzudrehen, war sogar mir klar: hier stimmt was nicht!
schrift – und amtlich erhielt ich die diagnose „als“ im november, womit das jahr auch „gegessen“ war.
fröhliche weihnachten . . .
2008 - verlust
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(neu-)orientierung stand auf der tagesordnung; anpassung an etwas, dem man sich nicht anpassen wollte, das begreifen und realisieren von etwas unbegreiflichem. immer auf der suche nach einem ausweg.. .
ich musste hinnehmen, dass all das, was ich mir erarbeitet hatte, alles, was ich besaß, mein leben, mir zwischen den fingern zerrann wie sand im wasser. in dem jahr lernte ich, bittere pillen zu schlucken!
ich habe mich mit aufgeben und loslassen schon immer schwer getan, aber hier musste ich wiederholt auf „die harte tour“ realisieren, dass ein „geht nicht (mehr)“ durchaus existiert.
im märz musste ich meine firma aufgeben und konnte nicht mehr arbeiten. auto, motorrad, sofa und bett gehörten auch bald zu den dingen, die ich zwar immer noch mochte, aber nicht mehr nutzen konnte und zwangsläufig “entsorgen” musste.
viel schlimmer als die materiellen dinge aufgeben zu müssen, war es für mich, das menschsein aufgeben zu müssen; meiner tochter erklären zu müssen, warum sie mir nicht mehr in meine arme springen durfte und ich ihr keine gutenachtgeschichten mehr vorlesen kann. bitter . . .
vom vollwertigen familienmitglied zum pflegefall zu mutieren, ist hart (für alle) . folgerichtig löste sich beziehung und familie auch in dem jahr auf, trotz eines netten abschiedsurlaubs. die wohnung verließ ich im november – das wars.
2009 – warten
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das subjekt sagt eigentlich schon alles: es ist (fast) alles erledigt; ich bin im hospiz und nicht mehr handlungsfähig.
„ und täglich grüßt das murmeltier“ . . .
genau wie „lost in translation“ (auch mit bill murray) einer meiner lieblingsfilme, aber abseits der leinwand verliert der titel dann doch etwas . . .
und so warte ich munter vor mich hin - tagein, tagaus. immerhin hat sich mir jetzt der bislang immer unverständlich und unlogisch erscheinende satz “die hoffnung stirbt zuletzt” erschlossen: wider besseren wissens erwische ich mich manchmal dabei, wie ich morgens bei meinen gehversuchen darauf hoffe, dass sich etwas verbessert statt wie gewöhnlich verschlechtert hat.
der status quo
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ich kann kaum noch stehen, bin nicht mehr zu verstehen und falle bald von meinem bürostuhl.
ergo: alles nur noch eine frage der zeit . . .
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